Wissen & Forschung

Schlafmediziner und Schlafforscher sind sich einig: Leistungsfähigkeit und Lebensfreude, ja insgesamt die Lebensqualität wird stark vom Schlaf beeinflusst.

Häufig leiden Menschen mit Stress, Sorgen oder Ängsten unter Schlafproblemen. Sie können nachts nicht ein- oder durchschlafen oder wachen verfrüht auf. Wenn wir über eine lange Zeit gestresst sind, dann hat das große Auswirkungen auf sämtliche Teile unseres Alltags und auch darauf, wie wir schlafen. Doch meist sind es gerade die Phasen, in denen wir leistungsfähig und ausgeschlafen sein wollen, in denen wir auch gestresst sind und schlechter schlafen.

In solchen Phasen entwickeln viele Menschen Strategien zum Umgang mit schlechtem Schlaf, damit die Leistungsfähigkeit erhalten bleibt. Die meisten dieser Strategien sind jedoch langfristig in keiner Weise gut für uns und unseren Schlaf.

Welches Verhalten führt zu schlechtem Schlaf?

  • Kleine Nickerchen am Tag machen
  • Alkohol vor dem Zubettgehen trinken
  • Übermäßig Kaffee oder andere koffeinhaltige Getränke trinken
  • Nachts arbeiten
  • Zu unregelmäßigen Zeiten ins Bett gehen
  • Pflanzliche, rezeptpflichtige oder psychotrope Substanzen (z.B. Marijuana) konsumieren

Durch Stress bedingte Schlafstörungen halten meist an, auch wenn die Ursache bereits beseitigt scheint. Das bedeutet, dass man z. B. auch nach stressvollen Phasen in Beruf oder Familie schlecht ein- und durchschlafen kann.

Warum bleiben Schlafprobleme?

Die lang anhaltenden Einschlafschwierigkeiten beruhen dann auf Gewöhnungseffekten, die eine allgemeine Anspannung und ausgeprägte Angst vor Schlaflosigkeit hervorrufen. Man könnte sagen, dass wir uns die Schlaflosigkeit selbst beigebracht haben. Es gibt jedoch Verhaltensweisen, die eine gelernte Schlaflosigkeit wieder bessern können. Wenn die Schlafprobleme jedoch über mehrere Wochen oder gar Monate anhalten, ist es ratsam, einen Arzt oder einen Experten diesbezüglich aufzusuchen.

Häufig gestellte Fragen und Antworten

  • Welchen Nutzen habe ich von einem Online-Training?

    Ein Online-Training können Sie zeit- und ortsungebunden durchführen, da die Programme rund um die Uhr zugänglich sind. Die Trainingseinheiten können individuell in den Tagesablauf eingebaut werden.

    Gleichzeitig baut es inhaltlich auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen auf, welche Maßnahmen hilfreich und nützlich sind zur Verbesserung der psychischen Gesundheit.

    Der aktuelle wissenschaftliche Stand spricht dafür, dass derartige Trainingsprogramme einen positiven Effekt auf das Wohlbefinden der Teilnehmer und die Besserung von psychischen Beschwerden haben. Wir erwarten, dass sich ähnliche Effekte für die Teilnehmer der von uns angebotenen Programme zeigen werden. Die wissenschaftliche Erprobung findet jedoch erst durch die aktuell durchgeführten Studien statt, so dass die zu erwartenden günstigen Veränderungen zurzeit Annahmen darstellen, die wir überprüfen möchten.

  • Welche Risiken sind mit einem Online-Training per Internet verbunden?

    Aufgrund des derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstandes gehen wir nicht davon aus, dass die Teilnahme an einem Online-Gesundheitstraining mit Risiken wie der Verschlechterung Ihres Gesundheitszustandes verbunden ist. Unsere Programme befinden sich jedoch zurzeit in der wissenschaftlichen Erprobung, d.h. dass wir die Wirksamkeit in Studien untersuchen wollen. Inwieweit andere beratende Angebote oder eine psychotherapeutische oder psychiatrische Behandlung für Sie besser geeignet wären, können wir daher nicht abschließend beantworten. Wir versuchen jedoch, durch die Diagnostik vor Beginn des Trainings die Personen zu ermitteln, die am ehesten den zu erwartenden positiven Nutzen erfahren können. Sollte aus unserer Sicht eine schwere Symptomatik (z.B. psychotische Störung, Suizidalität) gegen ein Online-Programm sprechen, können Sie zum Schutz Ihrer eigenen Gesundheit nicht teilnehmen und werden ggf. auf entsprechende Möglichkeiten zur Behandlung hingewiesen.

  • Wo liegen die Grenzen eines Online-Trainings?

    Eine Grenze für Online-Gesundheitstrainings liegt in dem Schweregrad der Symptomatik. Bei Betroffenen mit schweren psychischen Störungen und komplexen Beschwerden sind internet-basierte Programme nicht ausreichend. Dazu zählen akute Psychosen, schwere depressive Episoden oder auch schweres selbstverletzendes Verhalten.

    Einen weiteren Ausschlussgrund stellt eine akute suizidale Krise dar. Im Falle, dass jemand den drängenden Wunsch hat, sein Leben zu beenden, bedarf es einer engen, persönlichen Betreuung. Dies kann im Rahmen von internetbasierten Programmen nicht gewährleistet werden. Wir sind nicht rund um die Uhr erreichbar und können aufgrund der verzögerten Kommunikation per E-Mail und auch aufgrund der örtlichen Distanz im Krisenfall nicht angemessen reagieren. Daher können Personen in einer suizidalen Krise nicht an unseren Programmen teilnehmen.

  • Ich befinde mich in einer akuten psychischen Krise. Kann ich mich zum Online-Training anmelden?

    Lebenskrisen können sich ganz unterschiedlich äußern. Viele Menschen zeigen eine Stress- und Erschöpfungsreaktion, reagieren mit depressiven Symptomen oder erhöhen ihren Alkoholkonsum, um besser abschalten zu können. Hier können Ihnen unsere Gesundheitsprogramme helfen.

    Manchmal erscheint eine Situation allerdings auch so ausweglos oder die begleitenden Gefühle so unaushaltbar, dass man am liebsten sein Leben beenden würde. Wenn die Krise derart schwer ist, sind unsere Online-Trainings nicht geeignet, da Sie andere Formen der Hilfe benötigen.

    Sollten Sie sich in einer akuten Krise mit lebensmüden Gedanken befinden, wählen Sie  bitte die 112. Die Telefonseelsorge ist ebenfalls 24 Stunden am Tag für Sie da:

    telefonseelsorge.de
    Telefon: 0800 111 0 111

  • Kann ich auf jeden Fall am Programm teilnehmen, wenn ich mich anmelde?

    Der dreistufige Ansatz und die Beratung im Internet stellt eine relativ neue Form der Unterstützung bei Schlafproblemen dar. Eine wissenschaftliche Untersuchung der Wirksamkeit dieses Vorgehens ist notwendig, um den Nutzen auch belegen zu können, auch wenn die Behandlungsmethoden nach dem derzeitigen Kenntnisstand der Wissenschaft konzipiert sind. Deshalb wird das Schlafprogramm zurzeit im Rahmen von GET Sleep auf dessen Wirksamkeit hin überprüft.

    Das Schlafprogramm ist für bestimmte Personengruppen erstellt worden, weil wir davon ausgehen, dass genau diese Menschen gut davon profitieren können. Es gibt daher bestimmte Teilnahmevoraussetzungen, die erfüllt sein müssen – die sogenannten Ein-und Ausschlusskriterien innerhalb einer Studie. Im ersten Schritt prüfen wir, ob Sie diese Voraussetzungen erfüllen, damit Sie nicht an einem für Ihre speziellen Beschwerden unpassenden Programm teilnehmen.

    Zum anderen werden innerhalb einer wissenschaftlichen Studie immer mehrere Gruppen gegeneinander getestet. Um die Wirksamkeit der Behandlung wissenschaftlich überprüfen und vergleichen zu können, werden Sie einer von vier Gruppen zufällig zugeteilt. Eine Gruppe erhält die Routinebehandlung nach dem üblichen hausärztlichen Behandlungskonzept. Die anderen drei Gruppen werden nach einem Stufenmodell mit drei Stufen behandelt. Dieses Vorgehen ist notwendig, um das Ergebnis hinterher auch wirklich auf das Schlafprogramm zurückführen zu können und nicht etwa beispielsweise auf die unterschiedliche Motivation der Teilnehmer oder die unterschiedliche Ausprägung der Beschwerden zu Beginn der Studie.

    Für Sie bedeutet das, dass im hausärztlichen Gespräch zunächst die Teilnahmevoraussetzungen erfragt werden. Wenn das Schlafprogramm prinzipiell passend für Sie ist und Sie sich für die Teilnahme entscheiden, werden Sie zufällig einer der 4 Gruppen zugeteilt. In jedem Fall erhalten Sie die hausärztliche Betreuung im Rahmen der Studie.

  • Wie finde ich einen Psychotherapeuten?

    Vielleicht ist ein Online Training für Ihre Situation nicht der beste Weg zu einer Reduktion Ihrer gesundheitlichen Beschwerden. Einen Psychotherapeuten in Ihrer Nähe können Sie z.B. über die Website Bundespsychotherapeutenkammer (https://www.bptk.de//service/therapeutensuche/) finden.